Gebet in der Not
In Tiefen, die kein Trost erreicht,
lass doch deine Treue mich erreichen.
In den Nächten, wo der Glaube weicht,
lass nicht deine Gnade von mir weichen.
Auf dem Weg, den keiner mit mir geht,
wenn zum Beten die Gedanken schwinden,
wenn mich kalt die Finsternis umweht,
wolltest du in meiner Not mich finden.
Wenn die Seele wie ein irres Licht
Flackert zwischen Werden und Vergehen,
wenn es mir an Trost und Rat gebricht,
wolltest du an meiner Seite stehen.
Wenn ich deine Hand nicht fassen kann,
nimm du die meine in deine Hände,
nimm mich meiner Seele gnädig an,
führe mich zu einem guten Ende.
Justus Delbrück (1902 – 1945)
Aus einem sowjetischen Kriegsgefangenlager.
Die Feste Allerheiligen und Allerseelen erinnern uns daran, dass wir mit vielen Gleichgesinnten auf unserem Glaubens- und Lebensweg unterwegs sind. Aber auch in der Stunde des Todes, bleiben wir „Pilger der Hoffnung.“
Allen, die in den kommenden Tagen die Gräber ihrer Angehörigen besuchen, wünschen wir trostreiche und hoffnungsvolle Begegnungen.
Ihr Pastor Thomas Burke