Pfarreiengemeinschaft Lingen-Süd

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St. Bonifatius - St. Alexander - Christ-König - St. Gertrudis

SEGEN FÜR ALLE !?

Segen für gleichgeschlechtliche Partnerschaften

Der Ortsausschuss St. Bonifatius in Lingen hat mit einem Regenbogen vor der Kirchentür deutlich gemacht, dass er sich von der Ablehnung der Glaubenskongregation, auch gleichgeschlechtlichen Partnerschaften den Segen für ihre Liebe zu spenden, distanziert. Mit diesen Zeilen möchten wir unsere Position erläutern und gleichzeitig zur Auseinandersetzung mit der Thematik einladen.

Gemeinsam – heterosexuelle und homosexuelle Christen – bilden wir das Volk Gottes, gemeinsam sind wir Kirche. Und wer sind wir, über die Form der Liebe zu urteilen und besser zu wissen, was Gott in einer Beziehung will oder nicht will?

Dabei geht es ausdrücklich nicht um das Sakrament der Ehe, insofern hat die Frage der Segnung gleichgeschlechtlicher Paare nichts mit der Diskussion über eine „Ehe für alle“ zu tun.

Es geht um den Segen Gottes für eine Liebesbeziehung, in der einer oder eine für den anderen oder die andere in Treue und Verantwortung einsteht. Wir Christen bekennen, dass Gott die Liebe ist – in dessen Namen kann aus unserer Sicht ein solcher Segen nicht verweigert werden.

Insofern schließen wir uns ausdrücklich der Vorsitzenden des Katholikenrates im Bistum Osnabrück, Katharina Abeln, an, die es so formuliert:
„Die Absage der römischen Glaubenskongregation zur Einführung von Segensfeiern von gleichgeschlechtlichen Paaren stößt bei mir und bei vielen Katholikinnen und Katholiken im Bistum Osnabrück auf Unverständnis und große Enttäuschung. Diese römische Ablehnung stellt sich klar gegen die Ansätze des Synodalen Weges, insbesondere gegen das Synodalforum ‚Leben in gelingenden Beziehungen‘, das sich offen für eine Anerkennung jedes Menschen ausspricht, gleich welcher sexuellen Orientierung oder Lebenssituation. Als Vorsitzende des Katholikenrates unterstütze ich nachdrücklich die weiteren Bemühungen im Synodalen Weg. Segen bedeutet Gottes Zuspruch, dieser darf von keinem Menschen und keiner Institution verwehrt werden!“[1]

Ähnlich hat sich auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Limburger Bischof Georg Bätzing positioniert und hat dafür viel Zustimmung erhalten.[2]

Der Ortsausschuss St. Bonifatius Lingen

Marion Hofschröer, Marie Kopp-Penniggers, Karsten Haim, Matthias Zeh, Dorothea Reininger, Anne Ester, Andreas Hueske, Arne Oltmann, Annette Möllenbrock, Thomas Burke, Michael Nienstedt

[1] „Reaktion auf die Mitteilung aus Rom zur Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften.,“ KATHOLIKENRAT im Bistum Osnabrück, Internet: https://www.katholikenrat-osnabrueck.de. [Zugriff am 01. April 2021].

[2] Vgl. „Diese Stellungnahme aus Rom macht mich fassungslos“, in: https://www.katholisch.de/artikel/29106-diese-stellungnahme-aus-rom-macht-mich-fassungslos [Zugriff am 03. April 2021]

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„Nur die Liebe zählt!“ (Kai Pflaume)

„Caritas heißt Liebe“, sagt der Lateiner. „Gott ist die Liebe“, sagt die Bibel (1 Joh 4,8). Liebe ist ein Segen, und Liebe gehört gesegnet. Doch wann ist Liebe im Spiel? Für mich dann, wenn 3+1 Elemente gegeben sind, die uns vom göttlichen Schöpfer gegeben sind:

1. Liebende sagen „Ja“ zueinander: „Es ist gut, dass es Dich gibt! Ich will, dass Du bist!“ Mit seinem Ja schuf Gott die Welt. Er bejaht jede und jeden von uns, bedingungslos. Und dieses Ja seiner Liebe ist stärker als der Tod, das feiern wir an Ostern!

2. Liebende haben Gemeinschaft miteinander: „Ich will mit Dir zusammen sein!“ Der gott Israels begleitet treu sein Volk. Jesus sucht die Nähe von Fernstehenden. In Christus hat Gott menschliches Leben und Leiden geteilt. In seinem Geist ist er uns bleibend nahe.

3. Liebende sind füreinander da: „Ich will, dass es Dir gutgeht, und dafür sorge ich (mich)!“ Gott ist ein Gott-für-uns: Er will uns wohl, er will unser Wohl und wirkt unser Heil, darum seine Gebote, allen voran das Gebot zu lieben. Liebe ist auch Wohlwollen, ist Dienst.

+1: Zur Liebe gehören drei – darum ist Gott drei-einig. Liebe will geteilt werden, „Frucht bringen“. Verliebte haben nur Augen für sich; Liebende schauen auch in dieselbe Richtung, öffnen sich für Dritte: für Gott und für Menschen, für Freunde und Fremde, für Kirche und Gesellschaft. Liebe ist auch ein Miteinander für andere.

Let´s talk about sex: Ob Sexualität liebe-voll ist, hängt demnach nicht von ihrer Orientie-rung ab, sondern davon, ob sie Bejahung, Gemeinschaft und Wohlwollen ausdrückt. Zudem ist die Fruchtbarkeit der Liebe vielgestaltig: Eine Frucht von Liebe sind Kinder; doch nicht nur leibliche Kinder, und nicht ausschließlich Kinder. Liebe bringt auch andere Früchte hervor, an denen man sie erkennen kann. Als l(i)ebende Beweise dafür habe ich einige ältere und einige kinderlose Paare vor Augen, hetero- wie homosexuelle…

Wo immer die genannten Elemente gelebt oder angestrebt werden, da ist Liebe. Und da ist für mich Gott mit im (Liebes-)Spiel. Solche Liebe ist von Gott gesegnet, darum gehört sie gesegnet, und dies bejahend, gemeinschaftlich, wohlwollend – liebevoll eben…

In diesem Sinne trotz Manchem: Gesegnete Ostern!

Martin Splett, Magdalenen-Klinik

 

Impuls: Unterbrechung am Mittwoch

Herausgeber: Caritasverband für die Diözese Osnabrück e. V., Knappsbrink 58, 49080 Osnabrück, www.caritas-os.de
Die Autor*innen erreichen Sie über: Roland Knillmann, 0541 34978-151, rknillmann@caritas-os.de

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