Das Misereor-Hungertuch 2019 „Mensch, wo bist du?“
Das Blau zieht den Blick tief hinein in das Bild. Steht es für den Himmel oder den Ozean? Der Künstler Uwe Appold lässt die Frage offen. So wie er vieles offen lässt im symbolstarken Hungertuch, das ab Aschermittwoch in unseren Kirchen hängt. Er gibt ihm den Titel «Mensch, wo bist du? ». Der Künstler hat mit Erde aus Getsemani gearbeitet. Diese trägt den schwebenden, goldenen Ring und das «gemeinsame Haus» mit der offenen Tür. Sie alle sind Ausdruck der Liebe Gottes, die ganz besonders den Ausgegrenzten gilt. Die Vielfalt von Farben und Formen lässt Raum für eigene Zugänge.
Meditation
Wo bist du, Mensch?
Wo bin ich, Gott?
Wir spielen Verstecken
Ich suche dich
Und du suchst mich
Wer wird erster sein
Im Finden?
Im Gefunden Werden?
Lustig ist das
Mühsam ist das
Manchmal auch zu viel
Wo zuerst suchen?
Im Zentrum, am Rand,
im Mangel,
in der Fülle,
im Kleinen, im Großen
Überall bist du doch, Gott
Und höre ich einmal
auf zu suchen
Findest du mich
Dann schneller?
Manchmal laufe ich davon
Manchmal verliere ich mich
In all dem Trubel
Suchst du mich, Gott
Findest du mich
Dann besser?
Ach,
dass ich doch sehen könnte
wie du
Hören wie du
Lachte mit dir und weinte
Wenn doch
Unsere Verstecke
Dieselben wären
Hier bin ich, Gott
Ich lass dich gewinnen!