Pfarreiengemeinschaft Lingen-Süd

Pfarreiengemeinschaft Lingen-Süd
St. Bonifatius - St. Alexander - Christ-König - St. Gertrudis

Gemeinsamer Pfarrgemeinderat

Sitzung des gemeinsamen Pfarrgemeinderates von Donnerstag, 8. März 2018, in St. Gertrudis, Bramsche

Auch in dieser Sitzung wollten sich die Mitglieder des gemeinsamen Pfarrgemeinderates wieder mit der Frage beschäftigen, wie man möglichst viele Gläubige an der Kirche vor Ort beteiligt.

Dazu war auch Nicole Muke vom Bischöflichen Generalvikariat wieder zu Gast, um die gewählten Vertreter der Gemeinde noch tiefer in den im Bistum laufenden Prozess der „Kirche der Beteiligung“ hineinblicken zu lassen. Während des ganzen Abend konnte man in interessierte und neugierige Gesichter schauen: Beschäftigten sich die Gedanken des Prozesses doch kaum mit aufreibenden Strukturdebatten, sondern mit der Veränderung der Kultur in der Gemeinde.

                    

 

 

 

 

 

 

 

Das hat Frau Muke auf sehr lebensnahe und plastische Weise darzustellen versucht. In einem Dreieck der Veränderung aus der Systemtheorie seien nicht die Strukturen die Drehknöpfe für Veränderungen, sondern die gelebte Kultur und die Strategien. Diese langsam zu verändern führe zu einer Veränderung im gesamten System – und nichts anderes ist auch eine Kirchengemeinde.

In einem zweiten Schritt wurden einige Kulturaspekte ausgeführt, wie man z.B. KandidatInnen für die Wahlen zum Kirchenvorstand und zum gemeinsamen Pfarrgemeinderat gewinnen könnte. Eine Kultur des Überredens und des „Täuschens“ dürfe es nämlich nicht mehr sein.

Die Suche sollte „Charismenorientiert“ sein. So stellte Frau Muke eine Postkarten-Aktion vor, in der eine Gemeinde möglichen Kandidaten eine Postkarte mit einem positiven Feedback überreicht hätte: „Ich sehe, dass du gut vernetzt bist/begeistert bist/Talente entdecken kannst. Das ist super! Hast du nicht Lust, dich einzubringen und dein Talent (dein Charisma) bei uns einzusetzen?“ Dann muss die „Freie Entscheidung“ möglich sein. Die Aufgabe muss ehrlich und transparent vorgestellt werden. Und ein „Nein“ des Bewerbers muss wertschätzend angenommen werden. Ein solches „Ja“ jedoch kann motivierte KandidatInnen hervorbringen. Auch hier liegt Potential in der Betonung der Freiheit. Unter dem Kulturaspekt „Lebensraumorientiert“ nannte Frau Muke ein Beispiel, dass eine Gemeinde über ihren Horizont hat blicken lassen: Diese hat sich eine Liste mit den Katholiken, die in der Gemeinde wohnten, vorgenommen. Auf diese Weise habe man dort in den Gremien sehr interessante und anders-denkende Persönlichkeiten gefunden. Aber auch eine wertschätzende „Verabschiedungskultur“ sei wichtig. Mitglieder der Gremien, die sich nach vielen Jahren aus den Gremien zurückziehen, müssen wertschätzend und mit Dank verabschiedet werden. Denkbar sei z.B. ein liturgischer Rahmen oder eine zeichenhafte Geste.

Zum Abschluss warnte Frau Muke noch einmal davor, zu hohe Erwartungen zu haben. Oft benötige ein Systemwandel/Kulturwandel eine lange Zeit, um z.B. die ganze Gemeinde mitzunehmen. Aber wenn Einzelne sich auf den Weg machen würden zu einer Kirche der Beteiligung, dann würden diese Wenigen die neuen Ideen einbringen und andere anstecken. Auf diese Weise verändere sich eine Gemeinde zunehmend und nachhaltig, ohne jemanden zu übergehen.

Die nächste Sitzung des gemeinsamen Pfarrgemeinderates ist am Dienstag, 15. Mai, um 19:00 Uhr.

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Bistum Osnabrück